Prof. Dr. habil. Bogusław Leszek Bakuła

Bogusław Leszek Bakuła, geboren am 25. März 1954 in Warschau. Absolvent der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, Fakultät für Philologie (1977), 1989 Promotion, 1995 Habilitation, seit 2009 ordentlicher Professor. 1980-1981 Mechaniker bei der MPK in Słupsk, anschließend Lehrer an der Grundschule Nr. 44 in Posen, Journalist im TV- und Radiozentrum in Posen; seit 1981 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UAM. 1976-1980 zeitweise Vertrieb von unabhängigen Publikationen, unter anderem des „Biuletyn Informacyjny“ KOR/KSS KOR, „Puls“, „Zapis“, Flugblätter. Seit November 1981 Mitglied von „Solidarność“, Mitglied des Betriebsrates an der UAM. Nach dem 13. Dezember 1981 Teilnehmer an der Flugblattaktion an der UAM im Zusammenhang mit der Einführung des Kriegsrechts. Im Januar 1982 Mitbegründer, später Redakteur, Abschreiber, Drucker der Untergrundzeitschrift „Obserwator Wielkopolski“, Organisator der Verlagsaktivitäten, Lieferant von Ausrüstung, Druckmaterialien, Räumlichkeiten, Autor (Pseudonyme: Adam Wildecki, Wildecki, Przemysław Poznański, Jerzy Wipman, AW, Mól, Chefredakteur); Vertrieb von Untergrundschriften, unter anderem „Tygodnik Mazowsze“, „Głos“, „Biuletyn Dolnośląski“, „Okno“, „Veto“, „Solidarni“, „Biuletyn Wojenny“, „Obserwator Wielkopolski“, Audiokassetten, Kalendern, Emigrantenpublikationen; Bücher von NOWej, Kręgu, Myśli, Pomostu, Oficyna Literacka; Autor, Redakteur und Sprecher von Radio „S“ in Posen (1982). Juni-Juli 1987 Praktikum in Frankreich zu Drucktechnik und Druckmaschinentechnik, anschließend Drucker der posener Untergrundzeitschrift „Bez Debitu“. Im Mai 1988 beteiligt an der Unterstützung der streikenden Studenten an der UAM. Seit Ende der 80er Jahre Mitarbeiter der Pariser Zeitschriften „Kultura“ und „Kontakt“ sowie der Londoner Zeitschrift „Orzeł Biały“. Seit 1989 Mitglied des Betriebsrates von „Solidarność“ an der UAM. 2003 Ehrendoktor des Kiewer Slawischen Universitäts. 2005-2008 Rektor der Höheren Fachschule für Europa-Kader. Seit 2005 Chefredakteur der Zeitschrift „Porównania“, die sich mit Literaturkomparatistik und interdisziplinären Studien beschäftigt. 2007 Mitbegründer der Polnisch-Tschechischen Wissenschaftlichen Gesellschaft. Autor, Mitautor oder Herausgeber wissenschaftlicher Arbeiten zur polnischen, ukrainischen, russischen und tschechischen Literatur des 20. Jahrhunderts sowie zahlreicher Artikel, die in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden, unter anderem „Człowiek jako dzieło sztuki“ (1994), „Skrzydło Dedala. Szkice, rozmowy o kulturze i poezji ukraińskiej lat 50.-90. XX wieku“ (1999), „Historia i komparatystyka. Szkice o kulturze i literaturze Europy Środkowo-Wschodniej XX wieku“ (2000), „Antylatarnik oraz inne szkice literackie i publicystyczne“ (2001); Herausgeber von „Porównanie jako dowód. Polsko-ukraińskie relacje kulturalne, literackie, historyczne 1890-1999“ (2001), „Drogi do wolności w kulturze Europy Środkowej i Wschodniej 1956-2006“ (2007), „Radio Solidarność. Podziemne rozgłośnie oraz audycje radiowe i telewizyjne w Polsce 1981-1990“ (2008), „Teorjia literatury w Polszczi. Antołohija tekstiw“ (Kiew 2008), „Die parallele polnische Literatur 1976-1989. Brennpunkte Kommunismus, Geschichte und Identität. Forschungstelle Osteuropa“ (Bremen 2011).

Fakultät für Polnische und Klassische Philologie
Forschungsinteressen:

  • Polnische und slawische Philologie
  • Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaften
  • Interkulturelle Kommunikation
  • Studien zur Kultur in Mitteleuropa
  • Postkommunistische Transformation
  • Ukrainische, belarussische und russische Philologie
  • Literatur Mitteleuropas
  • Antikommunistische Opposition, Samisdat, Geschichte der Literatur und Kultur im antikommunistischen Samisdat.

Kurze Beschreibung der Forschungsinteressen:
Ich interessiere mich für vergleichende Studien in Bezug auf slawische Literaturen sowie Literatur in Mitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Ein besonderes Interessensgebiet ist die Geschichte der oppositionellen politischen und kulturellen Aktivitäten, insbesondere der literarischen Aktivitäten, während des Kommunismus.
Abstrakt:
SOZIALISTISCHER REALISMUS IN DER POLNISCHEN LITERATUR NACH 1949.
Der Artikel behandelt das Schicksal der polnischen Kultur zwischen 1949 und 1956 unter dem Druck des Stalinismus und des sozialistischen Realismus. Die wichtigsten Schöpfer und Werke dieser Zeit werden vorgestellt. In der polnischen Literaturkritik wird diese Zeit als eine Ära der „häuslichen Schande“ bezeichnet. Während des sozialistischen Realismus schwieg eine Gruppe von Schöpfern verschiedener Disziplinen und nahm nicht am offiziellen Trend teil. Das Jahr 1956 war ein Wendepunkt, weil der Staat aufhörte, die Ästhetik des sozialistischen Realismus aufzuzwingen. Der Autor gibt auch Informationen über die Methoden der Verbreitung sozialistischer Ideen in der damaligen Massenkultur. Er beschreibt das kleinbürgerliche Modell des sozialistischen Realismus, das in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts in den kommunistischen Massenmedien entstand. Dieses Modell, das in Fernsehserien und populärer Literatur verfestigt wurde, hat in Polen noch immer eine bestimmte Anhängerschaft.
Schlüsselwörter: sozialistischer Realismus, tendenziöse Literatur, schematische Literatur, Produktionsromane, apologetische Poesie, sozialistischer Folklore, Propaganda, Stalinismus