Beata Halicka ist Professorin für Kulturwissen-schaften der Adam Mickiewicz Universität in Poznań. Seit 2013 arbeitet sie am Deutsch-Polnischen Forschungsinstitut im Collegium Polonicum in Słubice, einer gemeinsamen Einrichtung der Posener Universität und Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). In den Jahren 2006-2014 unterrichtete sie Kulturgeschichte Ostmitteleuropas an der EUV in Frankfurt (Oder) sowie als Gastprofessorin an den Universitäten in Calgary (Kanada), Chicago und El Paso (USA). Sie forscht zu erzwungenen Migrationen und Nationalismus, deutsch-polnischen Beziehungen, Identitätskonstruktionen in Grenzgebieten sowie Erinnerungskultur und –politik. Für das Buch „Polens Wilder Westen“ – Erzwungene Migration und die kulturelle Aneignung des Oderraumes 1945-1948“ erhielt sie den Identitas Preis 2016 für das beste historische Buch in Polen. http://beatahalicka.pl/home/
Thema: Erzwungene Migrationen aus der Kinderperspektive
Die Erfahrung der erzwungenen Migration hinterlässt in der Regel ein Stigma im Leben einer Person, insbesondere betrifft es Kinder. Ausgehend von der vergleichenden Perspektive der Migrationen von verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Europa im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg werden in dem Vortrag Schicksale von polnischen und deutschen Kindern östlich der Oder nach 1945 vorgestellt. Auf der Basis von aufgeschriebenen Erinnerungen wird versucht, folgende Fragen zu beantworten: Wie sind die Kinder mit der Erinnerung an Krieg und die Zwangsmigration umgegangen? Wie haben sie sich in der neuen Umgebung abgefunden? Welche Rolle haben die ihnen nah stehenden Menschen und welche Schulen und staatlichen Institutionen gespielt? Und schließlich: haben solche Erfahrungen einen Einfluss auf die Beziehung zu Migranten und Flüchtlingen heute?