Prof. Jan Pakulski

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Professor Jan Pakulski studierte in Polen (Universität Warschau, UW) und in Australien (Australische Nationaluniversität, ANU). In Australien lebt er seit 1975. Sein Promotionsstudium an der ANU absolvierte er im Jahre 1980. Seit 1979 ist er an der University of Tasmania in Hobart tätig, wo er nun eine Stelle als Professor Emeritus innehat. Professor Jan Pakulski ist Mitglied der Academy of the Social Sciences in Australia (ASSA), Affiliate am Stanford Centre for Poverty and Inequality (SCPI) und lehrt gegenwärtig am Collegium Civitas. Darüber hinaus ist er Direktor der Stiftung Polcul und Co-Autor von zwölf Büchern sowie über 140 anderen wissenschaftlichen Publikationen über soziale Bewegungen, gesellschaftliche Veränderungen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen für Sozialpolitik und Machteliten.

Zu seinen letzten Publikationen gehören:
Pakulski, Jan and Bruce Tranter (2015) Leadership Failures in Australian Politics. NY: Palgrave/Macmillan.
Pakulski, Jan (Herausgeber und Mitverfasser) (2016) The Visegrad Countries in Crisis, Warschau: Collegium Civitas.
Pakulski, Jan (2018) (Sektionsredakteur und Co-Autor) ‘Theories of Political Elites,’ in: Heinrich Best and John Higley (Hrsg.) Palgrave Handbook of Elites. London and New York: Palgrave Macmillan.

Thema des Vortrags: Populismus aus der Perspektive der politischen Eliten
Die Populismuswelle in Europa und Nordamerika gehört zu den Hauptthemen in Kommentaren und politischen Analysen. Fast alle Abhandlungen definieren den Populismus als spezifische – antielitäre und demagogische – Rhetorik und ebensolchen Führungsstil der politischen Aktivisten und Führungsgruppen (Machteliten). Gleichzeitig aber erklären sie die populistischen „Höhenflüge“, indem sie diese auf Änderungen in gesellschaftlichen Strukturen, vorherrschenden Werten und relevanten politischen Institutionen zurückführen. Mehr noch, in den Analysen wird das Phänomen der populistischen Aufstiege „basisdemokratisch” erklärt, während politische Mechanismen auf der obersten Ebene außer Acht gelassen werden, etwa „Machtvakuum“ oder Spaltung unter den Machteliten. Populistische Führer gehen gerade aus solchen geschwächten und gespaltenen Führungsgruppen hervor. Sie verwandeln Wahlen in Plebiszite der Führungspopularität und „Auktionen politischer Versprechen“, untergraben Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz, und bringen den Verwaltungsapparat des Staates mitsamt den ihm untergeordneten Massenmedien und Wirtschaftsunternehmen unter ihre Kontrolle. Dies führt zu „politischer Regression“, „Dämmerung der Demokratie“ und Schwächung der Regierungseffektivität.