Schriftstellerin, Doktor der Geistes-wissenschaften, Literaturhistorikerin, Kunstkritikerin, Übersetzerin der Schriften von Luce Irigaray, Feuilletonistin der Zeitschrift „Czas kultury“, feministische Aktivistin. Mitbegründerin der „Porozumienie kobiet 8 Marca“ (Frauenallianz 8. März) und Mitglied des Programmrates des Frauenkongresses. Ihre Doktorarbeit begann sie auf Polnisch bei Prof. Maria Janion in der Polnischen Akademie der Wissenschaften zu schreiben, und verteidigte sie auf Französisch bei Prof. Anne Berger an einem der ersten von Prof. Hélène Cixous in Europa gegründeten Centre d’Etudes Féminines et des Gendre. Sie lehrte am Fachbereich Gender Studies an der Universität Warschau. Dr. Araszkiewicz ist Verfasserin von Artikeln aus dem Bereich feministische Philosophie und Literaturkritik, sowie von Texten über Kunst, die in polnischen und internationalen Zeitschriften, Sammelbänden und Ausstellungskatalogen veröffentlicht werden. Sie publizierte die Monografie „Wypowiadam wam swoje życie. Melancholia Zuzanny Ginczanki“ („Ich kündige euch mein Leben. Die Melancholie der Zuzanna Ginczanka)“ (2001), sowie den Essayband „Nawiedzani przez dym“ („Vom Rauch heimgesucht“) (2012) und das Buch „Zapomniana rewolucja. Rozkwit kobiecego pisania w dwudziestoleciu międzywojennym“ („Die vergessene Revolution. Blüte des Frauenschrifttums in der Zwischenkriegszeit“) (2014) (ursprünglich erschien das Buch auf Französisch unter dem Titel: „La révolution oubliée. L’émergence de l’écriture féminine dans l’entre-deux-guerres polonais“). Sie hat den Lyrikband von Zuzanna Ginczanka „Mądrość jak rozkosz“ („Weisheit wie Wonne“) herausgegeben und mit einem Vorwort versehen (2017). Dr. Araszkiewicz hat den Status einer mit dem Laboratoire d’études de genre et de sexualité (UMR LEGS) CNRS/Paris 8/Paris Ouest assoziierten Forscherin und ist auch eine der Anführerinnen des belgischen Frauenkongresses sowie des wsp.
Thema: Zuzanna Ginczanka – Blüte der von Frauen geschriebenen Literatur in der Zwischenkriegszeit
Zuzanna Ginczanka, eine vergessene und unterschätzte Dichterin, ist eine literarische Ikone der Vielfalt der Epoche zwischen den beiden Weltkriegen. Die polnische Autorin jüdischer Herkunft war ein Star der Künstlerbohéme, bevor der Krieg und der Holocaust ihre Biografie auf tragische Weise durchschnitten. Ihre visionäre, magnetische Lyrik, die das Ringen mit den Problemen von Identität, Emanzipation und kultureller Assimilation aufzeichnete, ist heute ein außergewöhnlicher Ausdruck von Widerstand gegen ausschließende Kulturmatrixe und anihilierene Geschichtsmechanismen. Wir werden ihr Werk vor dem Hintergrund der Epoche einer ästhetischen Revolution präsentieren, die von schreibenden Frauen in den 1930-er Jahren geschaffen wurde. Die Rekonstruktion der Rezeption – die sich in zwei Zeiträume spaltet: in die Zeit nach dem Krieg und nach 1989 – wird uns zeigen, wie leicht sich aus Vielfalt Fremdheit machen lässt und bis zu welchem Grad das literarische Erbe von Frauen ein nicht assimilierbares Zeugnis bleibt.