Roland Schefferski

Roland Schefferski wurde 1956 in Katowice, Polen geboren. In den Jahren 1976 bis 1981 studierte er Freie Kunst an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Breslau (jetzt Akademie der Künste). Seit 1984 lebt und arbeitet er in Berlin.
Abhängig von den Bedürfnissen, die aus seinen künstleri- schen Konzepten resultieren, nutzt Roland Schefferski für ihre Umsetzung verschiedene Medien. In seinen Arbeiten setzt er nicht selten die alltägliche Realität auf unkonventio- nelle Weise für künstlerische Zwecke ein und übernimmt dabei die Rolle des kritischen Analytikers. „Das ist eine in bedeutendem Maße sozial engagierte, auf Probleme und Ereignisse der Umwelt konzentrierte und den gegenwärtig geltenden Wertsystemen
gegenüber kritische Kunst. Sie ist allerdings weit von jeglichen politischen Aktualitäten und Konjunkturalismus entfernt.“, schrieb Leszek Kania der Kurator seiner zwei Einzelaus-stellungen im Lebuser Landesmuseum in Grünberg, Polen.
Werke und Projekte von Schefferski wurden unter anderem im Zentrum für zeitgenössische Kunst Łaźnia in Danzig,  im Ermland-Masuren Museum in Allenstein, im Künstlerhaus Bethanien und im Märkischem Museum in Berlin,  in der Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz, in den Kunstsammlungen in Chemnitz, im Zentrum für zeitgenössische Kunst Zamek Ujazdowski und im Nationalmuseum in War- schau, im Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg und im Nationalmuseum in Krakau gezeigt.
Außer Ausstellungen und Projekten in institutionellen Ausstellungsräumen realisiert der Künstler seine Projekte im öffentlichen Raum. Schefferski gab z.B. in einem Trödelladen in Berlin und einem Antiquitätenladen in Danzig seine Kunstwerke als gewöhnliche Gegen- stände in Kommissionverkauf. Während seiner Spaziergänge an der deutsch-polnischen Grenze und in Warschau „verlor“ er speziell zu diesem Zweck geprägte Münzen. Auf den Straßen in Warschau zeigte er auch großformatige Billboards mit der Überschrift Mach dir dein eigenes Bild von Berlin. In verschiedenen Städten verlieh er mit aufgestickten Schattenrissen gezeichnete Kleidungstücke an Ausstellungsbesucher. In seiner Intervention in öffentlichen Bibliotheken in deutschen und polnischen Städten nahe der Grenze entwickelte er eine Strategie der subtilen Kommunikation. Seine Botschaften ließ er Büchern und Zeitschriften beilegen, die in den jeweiligen Bibliotheken auszuleihen waren. Auch installierte er seine Arbeiten in zwei brandenburgischen Gärten, dauerhaft im Permakultur Garten in Berlin-Neukölln.
In seinen Arbeiten verfolgt Roland Schefferski einen sehr eigenen künstlerischen Weg entlang der Grenze zwischen Kunstbetrieb und alltäglichem Leben. Dieses stete Grenzgängertum ist zu einem wichtigen Aspekt seiner künstlerischen Arbeit geworden, auf der Suche nach Antworten auf die Frage nach dem Zustand unserer „Realität“ und der Be- ziehung der Künste zu ihr.

http://www.porta-polonica.de/de/Atlas-der-Erinnerungsorte/roland-schefferski-kuenstlerische-strategien-zum-kulturellen-gedaechtnis


09. Juni, 19,30 Uhr, Saal 2097

Treffen mit dem Autor des Projektes Roland Schefferski
Einführung: Dr. Piotr Olszówka

Das Projekt „Anderes Deutschland?“ wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen der Initiative Aktionen für eine Offene Gesellschaft   www.die-offene-gesellschaft.de