Piotr Mariusz Urbaniak

1963 geboren in in Warszawa/Polen
1978-1983 Staatliche Oberstufenschule für bildende Künste in Lodz,1983 Reifeprüfung / Hochschulzugangsberechtigung und Ausbildung
für den Fachbereich Ausstellungswesen.
Berufstitel: Techniker der Bildenden Künste. Thema der berufsbezogenen Diplomarbeit: Entwurf der Bühnenausstattung für die Thea- teraufführung „Spielereien mit dem Teufel“ von Jan Drda.
1980, 1981, 1982 Berufspraktika (als Techniker der Bildenden Künste) 1978-1983 Deutsch-unterricht in der Staatliche Oberstufenschule für bildende Künste in Lodz. 1983 Umzug nach West-Berlin Bezug eigenes Kunstatelier in Kreuzberg, wo er bis heute als frei schaffender Kunstmaler arbeitet. Beschäftigt sich mit Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie. Schreibt kurze Kommentare über die Kunst, Gedichte und Erzählungen.
Die gemalte Wirklichkeit, die der Künstler auf seinen Leinwänden präsentiert, ist unge-
wöhnlich. Doch all‘ das ist seine Malerei. Der Künstler Piotr-Mariusz Urbaniak stellt
seine Bilder oft auf den Kopf. Heute liegen sie auf dem Boden. Nur die Betrachter können
die eigentliche Begebenheit selbst erkennen. Seine Kunstwerke sind eine Quelle der
Inspiration, doch nur er selbst entscheidet, ob die Zuschauer imstande sein werden, diese
gemalten Schriften zu lesen und die offenbarte Information zu dechiffrieren. Der Meister
malt auch lange seine Malserien, und im Laufe der Zeit aktualisiert er selbst die geschaffenen
Prozesse. Alle seine Bilder präsentieren den Lebenslauf des polnisch-deutschen
Künstlers, der seit fast 35 Jahren in Berlin lebt und arbeitet. Seine Bilder kann man hören.
Die gezeigten Formen leuchten und strahlen. Die Inhalte seiner Sujets sind stark politisch
orientiert. Die sozialen Konflikte versucht er auf eine subtile Weise zu ermalen. Ständig
baut er neue Fundamente, als ob seine Inspiration vor den Füssen des Betrachters läge.
Wie kunterbunte Teppiche, die auf einem harten Boden ausgebreitet werden, zeigen sich
die Leinwände wie Strukturen aus vernetzten Sozialnetzen. Über diese Brücke bewegt sich der multikulturelle Zeitgeist. Die langen Reisen des Malers durch die weite Welt registrierten in seinem Kunstbegriff sehr grelle Leuchtfarben. Vielleicht erscheinen sie oft als Fremdkörper.
Man ist ja nicht immer gewöhnt an die Kraft bildreicher Visionen. In seinen Werken
prallt der Okzident auf den Orient und bildet eine verschmolzene Palette von Illustrationen,
Beobachtungen, gezeichneten Skizzen, erschaffenen Erlebnissen, versteckten Kommentaren,gewollten Einbildungen und gemalten Historien. Wir betrachten in seinen Werken eine gewaltige Rauschinformation. Herr Urbaniak ist ein synästhetischer Maler. Er hört die Farben. Gezielt zeigt er kein Zeichen seiner Entwicklung. Oft sehen seine alten Arbeiten genauso aus wie die gegenwärtigen. So, als sei die Zeit stehen geblieben. Doch die Entwicklung seiner methodischen Thematik geht weiter in die Zukunft hinein. Somit flüchtet die Farbgebung nicht nur in eine vorhergesagte Ecke, sondern erschafft immer wieder neue Perspektiven. Die zu dem heutigen Ereignis dargebotene Serie entwickelt sich weiter und trägt den Namen „Fremde Völker“. Sie entfremdet jedoch nicht die noch nicht gesehene Fremdheit, sondern wandelt die großzügigen Kunstwelten in eine Gesamtheit um. Ein leuchtendes Vorhaben.
                                                                                            Tomasz Jozwiak, Berlin, 2017

Wichtigste Einzelausstellungen:
1985 SÜD-STERNE, Malerei, Atelier Rainer Fetting, Hasenheide, West-Berlin
1989 RUNEN, Malerei, Galerie Lösekrug, West-Berlin
1990 FOTOGRAFIE, Malerei, Galerie Zwei Stunden Voraus, Berlin
1992 MARIUSZ URBANIAK, Zeichnungen mit schwarzer Mine auf weißem Karton,
Galerie ZSV,Berlin
1995 MALEREI; Galeria Promocyjna, Warszawa/Polen
1996 OSTFRONT, Gemälde und Plastiken 1990-1996, Galerie ZSV Berlin
PAPIERY WARTOSCIOWE/WERTPAPIERE, Gouachen, Galeria Promocyjna,
Warszawa
NACKTES FLEISCH, 15 Aktportraits auf Papier, Mann-O-Meter, Berlin
1997 SCHUSTERJUNGS, Aktportraits aus Berlin, Gouaschen, Galerie
Atelier ZSV, Berlin
1998 STEUERPARADIES, Malerei, GFS Gesellschaft zur Fortbildung im
Steuerrecht mbH,   Berlin
1999 RAINER FETTING, Autogene Portraits von Urbaniak aus den Jahren 1985 bis
1999, Galerie Atelier ZSV, Berlin
2000 FALSCHE HASEN, Aktstudien aus Berlin, Galerie-Atelier ZSV Berlin
MALEREI, Galeria Promocyjna, Warszawa/Polen
2001 LOS CORNUDOS, Aktmalerei auf Papier, Galeria Blau, Palma de Mallorca/Spanien
2002 OSCARY, Malerei auf Leinwand zu Musikkompositionen von Jacek Urbaniak und
Krzysztof Owczynik/ Ensemble der Alten Musik Ars Nova, Dom Pracy Tworczej
„Rejmontowka“ in Chlewiska/Polen
FREIZEITDIEBE, Aktmalerei auf Papier, Bleistift,Aquarell, Lip penstift,
Galerie-Atelier ZSV, Berlin
ANTI-KÖRPER, Akte, Casino der Berliner AIDS-Hilfe, Berlin
2003 MALEREI, Philip Morris GmbH, Berlin
COCOLORES, Aktzeichnungen, Galeria Blau, Palma de Mallorca / Spain
2004 HEXENSCHUSS, Malerei, Galerie Alte Feuerwache, Göttingen
2005 LIEGENSCHAFTEN, Fotografie von Urbaniak, Galerie Atelier ZSV, Berlin
2006 URBANIAK-Ausgewählte Werke 1986-2006, Galerie der Ort / Miejsce, Berlin
2007 DEVOTIONALIEN, Skulpturen, Galerie –Atelier ZSV, Berlin
2008 Sal_One4, Malerei und Gedichte, Zwischenbereiche Verlag, Berlin
2009 ELYSANDER, Buchillustrationen, B-1 Kulturforum, Berlin
2010 ANTENNEN DER SEELE, Malerei und Kugelschreiberzeichnungen,
Domek Ogrodnika, Palais in Nieborow /Polen
2012 Malerei, Galeria Promocyjna, Warszawa / Polen
HANDSCHRIFTEN, Kugelschreiberzeichnungen auf Papier,
Praxisräume der Fachärztin für Orthopädie, Berlin
2014 HIMMELSKÖRPER, Arbeiten auf Papier, Teatr DrugaStrefa, Warszawa
URBANIAK’s EXPONATE, eine Sonntagsvernissage im Atelier des Künstlers, Berlin
AB WEHRKRÄFTE, Akt-Malerei auf Papier, Praxisräume Dr. med Uta Stiegler, Berlin
2015 HOMOSURREALISM SCULPTUREN, Lilienkulturgarten Berlin
URBAN LANDSCAPE-ZWISCHEN DEN WELTEN, Kozlowski Rechts-Steuerbe-
ratung, Berlin
MIEJSCE SCHRONIENIA, Fotoarbeiten, Galeria Wyjście Awaryjne, Staromiejski Dom
Kulrury, Warszawa

http://www.urbaniakpm.de/